Die Menschen in Stolberg, genauer gesagt in Stolberg-Atsch, dürfen sich freuen: Endlich wird es ein Nahversorgungszentrum mit ca. 5.000m² Verkaufsfläche geben. Hurra, hurra!
Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: Stolberg-Atsch ist für Geschäftsleute und Gewerbetreibende in den letzten Jahren ohnehin immer unattraktiver geworden - wie sonst ließen sich die zahlreichen Geschäftsaufgaben (Metzgerei, Kiosk, Computer-Laden usw. usf.) erklären? Einige der dichtgemachten Läden stehen leer (ein Nachmieter für 'Schlecker' ist auch noch nicht gefunden). Neu ansiedeln wird man sich so schnell wohl eher nicht, zumindest nicht 'direkt in der Atsch' oder in der Sebastianusstraße. Das macht aber alles nichts, denn schließlich gibt es demnächst das neue "Nahversorgungszentrum" (mit Raum für weitere Geschäfte) - wenn es also doch neue 'Atscher' Läden geben wird, dann vermutlich auch direkt dort.
Wobei der Begriff "nah" hier sehr weit gefasst ist: Richtig nah ist es weder für die Atscher noch für die Stolberger aus dem Zentrum. Im Gegenteil: Diese müssen - laut Zeitungsbericht - künftig auf ihre Apotheken verzichten, denn sowohl die Löwen- als auch die Park-Apotheke 'verschwinden' aus der Atsch bzw. aus der Stadt und 'wandern' in den neuen Gebäudekomplex. Ältere Menschen werden es folglich schwerer haben, fußläufig an ihre Medikamente zu gelangen - da hilft die geplante Treppe in der Hammstraße bestimmt nur bedingt weiter. Betrachtet man den Standort genauer, steht das Vorhaben Gewerbeparks 'auf der grünen Wiese' in kaum etwas nach.
Auch sonst frage ich mich (wie bereits in einem älteren Artikel, siehe hier), woher die ganzen Kunden kommen sollen, die demnächst dort einkaufen. Sie müssen zwangsläufig anderen Märkten abgezogen werden. Ein Getränkemarkt befindet sich bereits in direkter Nähe der Neubauten (weniger als 500m Luftlinie), wieso also braucht man noch einen weiteren? Das Ergebnis solcher Projekte sind allzu häufig leere 'Einkaufsmall-artige' Mega-Bauten nach amerikanischem Vorbild, die vom freundlichen Charme eines Einzelhandelsgeschäfts weit entfernt sind.
Da passt es irgendwie, dass der Baugrund nur mit chemischen Zusätzen stabil genug gemacht werden konnte, um die überdimensionierten Bauten zu (er)tragen - als hätte sich die Natur gewehrt...
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Hans (Freitag, 20 Juni 2014 11:54)
Im Gegenzug soll ja wohl der Markt in Münsterbusch dann auch nicht mehr so Aktrtiv sein ,und de Frage wird sich dann ja wohl stellen,ob er überlebt.